Wusstest du, dass jedes zweite Glas Honig eine Fälschung ist?
Die Zahl ist echt schockierend. Aber tatsächlich gab es eine aktuelle EU-Untersuchung mit 320 Proben, die gezeigt hat, dass jedes zweite Glas Honig, das in die EU kommt, eine Fälschung ist.
93% der Proben aus der Türkei waren gefälscht und 74% der Proben aus China.
Über dieses Thema habe ich als Ernährungsexpertin am 20.6.23 in der WDR Servicezeit mit Moderator Daniel Aßmann gesprochen.
Was heißt in dem Fall Fälschung?
Das bedeutet, dass der Honig mit Zucker-, Reis- oder Maissirup gestreckt wird. Das ist viel günstiger und schneller in der Produktion.
Häufig werden auch noch Farbstoffe (z.B. E150 für ein sattes Karamellgelb) ergänzt, damit die Farbe, die beim Strecken heller wird, wieder honigfarben aussieht. Zudem werden bei den Fälschungen aus China oft Enzyme ergänzt, damit der Honig unreif, also mit einem zu hohen Wassergehalt, geerntet werden kann. Er wird dann in der Fabrik getrocknet, also erheblich nachbearbeitet.
Wie ist es mit Bio-Honig?
Auch Bio-Honig kann gefälscht sein. Bio bezieht sich nur auf die Haltung der Bienen und die Arbeitsweise der Imker. Nicht darauf, was hinterher mit dem Honig vielleicht noch geschieht. In dem Fall ist regional viel wichtiger als bio.
Wie kann man sich vor Fälschungen schützen?
Mit dem Blick aufs Etikett kann ich Fälschungen nahezu ausschließen. Wenn dort steht „Deutscher Imkerhonig“ oder „Echter deutscher Honig″ ist man auf der sicheren Seite. Denn für deutschen Honig gelten Qualitätskriterien, die in der deutschen Honigverordnung festgeschrieben sind. Da steht ganz klar, dass dem natürlichen Honig nichts zugefügt und nichts daraus entfernt werden darf.
Das komplette Interview könnt ihr euch in der ARD Mediathek anschauen. Servicezeit vom 20.6.23